Literatursommer in Neumünster widmet sich der Schweiz

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Redakteur
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In der Schweiz sind es gleich vier Literaturen, die eine eigene literarische Tradition entwickelt haben. Die Literaturen der deutsch-, französisch- und italienischsprachigen Schweiz führen einen regen Austausch mit den Literaturen der je benachbarten Länder. Die vierte offizielle Landessprache, die rätoromanische, steht ganz für sich und wird sogar in verschiedenen Dialektformen gesprochen.

Foto: pixabay.com / pezibear

Dieser sprachlichen Vielfalt können wir im Literatursommer nur bedingt gerecht werden. So ist der Graubündener Autor Arno Camenisch zu Gast, der seine Texte auf Rätoromanisch und auf Deutsch schreibt und ihnen einen eigenen Klang verleiht. So lassen sich in einem mehrsprachigen Lyrikparcours Gedichte in allen vier Landessprachen sowie Lyrik in allemannischen Mundarten wiederfinden.

Dass die Literatur der Schweiz auch durch einen regen Grenzverkehr belebt wird, beweist die in Bukarest geborene, aber in Zürich lebende Autorin Dana Grigorcea. Sie schreibt in ihrem Roman aus Perspektive einer Rückkehrerin über das Bukarest der Gegenwart und illustriert dabei Mentalitätsunterschiede zwischen West und Ost.



Zu Gast sind auch preisgekrönte sehr bekannte Schweizer Literaten. Adolf Muschg mit einem geheimnisvollen Roman über die Liebe und ungeklärte Verwandtschaftsverhältnisse, Peter Stamm mit einem neuen Roman, der alltägliche Fragen des Lebens aufwirft, und die Schweizer Literaturpreisträgerin von 2015, Monique Schwitter, die sich ganz unkonventionell mit der Liebe befasst. Einen ganz neuen Ton in die zeitgenössische Literatur bringt Michael Fehr, dessen Roman „Simeliberg“ zugleich rätselhafte Kriminalgeschichte als auch Klangkunstwerk ist. Der Autor befindet sich an der Schnittstelle zwischen der Performance von Literatur und Musikalität von Sprache.

Die Autorenlesungen werden von einem Rahmenprogramm ergänzt: In einer szenischen Lesung setzen sich der Schweizer Schauspieler Christian Kaiser und der Autor Wolfgang Griep mit den Beweggründen der Erstbesteigung des Matterhorn von 1865 auseinander. Das Passieren von Literatur über Landesgrenzen hinweg zeichnet die Ausstellung „Literaturlandkarten der Schweiz“ von Barbara Piatti und Anne-Kathrin Weber nach.

Die Schriftstellerin Ursula Priess kehrt in ihre alte Schleswig-Holsteinische Heimat zurück und wird im Rahmen einer Matinee im Warder Steinpark auf die Dichter Ingrid Glienke und Arne Rautenberg treffen. Wie immer ist es uns möglich, nur einen kleinen Ausschnitt der vielfältigen Literaturlandschaft des Gastlandes zu präsentieren. Wir bedanken uns bei allen Förderern – dem Land Schleswig-Holstein, Pro Helvetia, der Förde Sparkasse – und allen lokalen Kooperationspartnern. Wir wünschen viel Freude beim Entdecken und in diesem Sinne eine gute Reise! Bun viadi! Buon viaggio! Bon voyage!

Eröffnet wird der Schweizer Literatursommer am Dienstag, 19. Juli, um 19.30 Uhr in der Stadtbücherei Neumünster.

Presse Literaturhaus SH

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