Neumünster: Schulen und Jugendhilfe rücken näher zusammen

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Redakteur
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CIS

Das Schulamt in der Stadt Neumünster, der Fachdienst Schule, Jugend, Kultur und Sport, der Ausbildungsverbund Neumünster sowie der Allgemeine Soziale Dienst haben jetzt eine Kooperationsvereinbarung zur Zusammenarbeit geschlossen.

 
Foto: Stadt Neumünster / Bildunterschrift (v.l.): Manuela Kastrup, Fachdienstleiterin Allgemeiner Sozialer Dienst, Schulrat Jan Stargardt, Gabriele Bartelheimer Fachdienstleiterin Schule, Jugend, Kultur und Sport, Reinhard Arens vom Ausbildungsverbund Neumünster und der Erste Stadtrat Carsten Hillgruber wollen zukünftig noch enger miteinander kooperieren.

Wenn aus Schulkindern Sorgenkinder werden, gibt es schon heute viele Möglichkeiten in den Schulen Neumünsters, die Lebenslagen der Kinder in den Blick zu nehmen und Unterstützung anzubieten oder zu vermitteln. Was ist aber, wenn die schulischen Möglichkeiten erschöpft scheinen und die Familien sich nicht aus eigener Kraft helfen können?

 

In solchen Fällen müssen Lehrkräfte oder die Schulsozialarbeit prüfen, ob Hilfen vom Allgemeinen Sozialen Dienst (ASD) notwendig werden, um die Situation der Kinder wieder zu stabilisieren und eine Gefährdung von ihnen abzuwenden. Kommen sie zu dem Ergebnis, dass der ASD helfen muss, ist eine gute Zusammenarbeit zwischen den Schulen und der Jugendhilfe wichtig. „Es ist wichtig an dieser Stelle sowohl die Eltern in ihrer Elternverantwortung ernst zu nehmen, als auch die gesetzlichen Vorgaben, bezogen auf Datenschutz und Verfahrensabläufe einzuhalten“, formuliert Manuela Kastrup, Fachdienstleiterin des Allgemeinen Sozialen Dienstes der Stadt Neumünster. Deshalb sei sie froh, dass es gelungen ist, ein verbindliches und transparentes Verfahren mit allen Akteuren zu vereinbaren, das zukünftig den Übergang solcher Fälle von der Schule in den ASD beschreibt.

 

Vertreter der Regelschulen, der Schulsozialarbeit, der Förderzentren, des ASD und der schulpsychologischen Beratungsstelle in Neumünster haben in einer Arbeitsgruppe das sogenannte Tandemverfahren erarbeitet. Dort sind die nötigen Schritte beschrieben, wie ein inhaltlicher Austausch in den Fällen stattfinden kann, in denen die Familien den Weg in den ASD selbst nicht schaffen. „Eltern, die von sich aus den Weg zu uns finden, bieten die besten Voraussetzungen für gelingende Hilfen und damit eine gute Entwicklung ihrer Kinder. Manche schaffen es aber nicht, zu uns zu kommen. Da ist es gut, wenn die Schule unterstützen kann.“, so Kastrup.

 

Besonders aber in Fällen, in denen eine Kindeswohlgefährdung vermutet werden muss, sind Handlungssicherheit, ein transparentes Verfahren und verlässliche Strukturen unerlässlich. Für diese Fälle gibt es für Lehrkräfte nun die Möglichkeit, sich in Beratungsstellen der Stadt zu der Frage beraten zu lassen, ob möglicherweise eine Kindeswohlgefährdung vorliegt und somit der ASD auch ohne Zustimmung der Eltern eingeschaltet werden muss.

 

Inzwischen wurde das Tandemverfahren fast allen Schulen in Neumünster vorgestellt. „Wir haben für diese Form der Kooperation personelle Ressourcen benannt, damit das Konzept auch wirklich mit Leben erfüllt wird“, sagt Schulrat Jan Stargardt. Auch im ASD gibt es jetzt sogenannte Tandempartnerinnen. Kastrup: „Ich bin zuversichtlich, dass wir zukünftig die Möglichkeiten aber auch Grenzen des jeweils anderen besser verstehen werden und so Hilfeprozesse noch besser miteinander abstimmen können. Wir müssen gemeinsam Verantwortung für die Kinder unserer Stadt übernehmen. Das geht nur, wenn man sich gut kennt.“ In rund einem Jahr soll diese neue Form der Zusammenarbeit evaluiert werden. „Was ist dann gut gelaufen? An welcher Stelle müssen wir nachbessern?“, diese Fragen waren der Schulsozialarbeit besonders wichtig. „Zusammenarbeit ist ein fortwährender Prozess, dazu gehört es, sich regelmäßig zu hinterfragen und offen für Kritik zu sein.“, so der Erste Stadtrat Carsten Hillgruber, der die Initiative zur Verbesserung der Zusammenarbeit ausdrücklich begrüßt.

 

 

 

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